Stadt Nr. 9: Harlingen – Eine Überraschung am Wattenmeer
„Diese Stadt ist immer in Bewegung“, sagt Albert Hendriks, Direktor von Friesland Holland, der Tourismusagentur von Fryslân. „Hier ist immer etwas los. Hier gibt es etwas zu erleben, sogar an Sonntagen“.
Man kann die Bewegungen auch ganz wörtlich nehmen. Die Hafenstadt im Nordwesten Frieslands unterliegt aufgrund ihrer Lage am Wattenmeer alle 12 Stunden Ebbe und Flut. Der Pegelunterschied im Hafen im Zentrum ist deutlich sichtbar: mindestens 2,20 m. Auch die Fähren nach Vlieland und Terschelling sowie die Ausflugsschiffe sorgen in regelmäßigen Abständen für Bewegung. Harlingen beherbergt außerdem etwa 70 traditionelle Segelcharterschiffe und Hunderte von Segel- und Motoryachten. An den Einrichtungen für die Freizeitschifffahrt wurde hart gearbeitet.
Harlingen überrascht
Hendriks: „Auch kleine Kreuzfahrtschiffe laufen diese Stadt an. Harlingen hat den Touristen viel mehr zu bieten, als man gemeinhin denkt. Viele Touristen sind auf der Durchreise zu den Inseln oder kehren bald nach ihrem Urlaub nach Hause zurück. Sie verpassen wirklich etwas! Diejenigen, die die Stadt betreten, werden angenehm überrascht sein. Harlingen ist eine der historischen friesischen Elferstädte mit den meisten monumentalen Gebäuden. 645, um genau zu sein.“
Kunst und Kunsthandwerk, wie die international bekannte Harlinger Töpferei, werden in rund 20 Galerien, Museen und Spezialgeschäften ausgestellt.
Einfluss der baltischen Länder
Albert Hendriks: „Viele alte Gebäude erinnern an die Zeit, als Harlingen enge Beziehungen zu Großbritannien, Norddeutschland und Skandinavien unterhielt. Die Lagerhäuser tragen Namen wie England, Polen und Russland. Es ist eigentlich seltsam, dass Harlingen keine Hansestadt ist. Harlingen profiliert sich als See- und Kreuzfahrthafen wegen der vielen maritimen Aktivitäten zugunsten der internationalen Freizeit-, Kreuzfahrt- und Handelsschifffahrt. Und natürlich wegen seiner Geschichte. Es lohnt sich wirklich, sich damit zu befassen. Das Tolle ist, dass die Harlinger viel für die Nachwelt bewahrt haben, auch die Struktur und die Elemente einer Festungsstadt am Meer.“